Gerhard Babl mit Willy-Brandt-Ehrenmedaille ausgezeichnet.

Ortsverein

SPD-Urgestein Gerhard Babl im Kreis der Gratulanten

Besondere Auszeichnung für verdienten Kommunalpolitiker durch die Generalsekretärin der Bayern-Spd

Freunde, politische Weggefährten und die SPD-Velden waren um 18.00 Uhr im Gasthaus Rampl in Hinterskirchen zu einem besonderen Termin zusammengekommen. „Wahlveranstaltung“ hatte der Ortsvorsitzende Michael Koch zu Gerhard Babl gesagt. Der wunderte sich zwar ob der seltsamen Uhrzeit, kam aber, nachdem seine eingeweihte Frau Hedwig den Abend freigehalten hatte, pünktlich und erlebte eine Überraschung. Denn die Kreisräte der SPD, ehemalige Bürgermeister-Kollegen, Mitglieder des SPD-Ortsvereins Velden und die Generalsekretärin der BayernSPD, Ruth Müller (MdL) waren eigentlich nur wegen ihm gekommen. Der SPD-Ortsverein hatte in seiner letzten Sitzung beschlossen, Gerhard Babl mit der Willy-Brandt-Ehrenmedaille auszuzeichnen. „Wir waren uns einig, dass Dein Engagement in der Partei und in der Kommune über viele Jahrzehnte hinweg, diese Auszeichnung mehr als rechtfertigt“, so Ortsvorsitzender Michael Koch in seiner Begrüßung. 

Würdigung voller Empathie durch die Generalsekretärin:
Die Laudatio übernahm die Generalsekretärin der BayernSPD, Ruth Müller, die Gerhard Babl seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist. Dies zeigte sich auch in ihrer warmherzigen Würdigung der vielen Stationen seines Engagements. So wurden beide im Jahr 1996 beide zum ersten Mal in den Kreistag des Landkreises Landshut gewählt. Der Geehrte war darüber hinaus im selben Jahr zum Ersten Bürgermeister der Marktgemeinde Velden gewählt worden, in der er vorher schon das Amt des Gemeinderats ausgeübt hatte. Während seiner Amtszeit entwickelte er die Gemeinde mit seiner persönlichen Handschrift weiter. Es wurde beispielsweise ein neues Feuerwehrhaus gebaut, das auch heute noch immer Anlaufstelle für Feuerwehren ist, die sich ein gelungenes Beispiel aus der Praxis anschauen können. „Auch in Sachen Kinderbetreuung stellte Gerhard beispielsweise durch den Bau einer Kinderkrippe frühzeitig die richtigen Weichen, um Familie und Beruf vereinbar zu machen“, so Ruth Müller. Neben seinen kommunalpolitischen Aktivitäten sei ihm schon immer das Ehrenamt besonders wichtig gewesen. Es habe kaum eine Generalversammlung oder ein Vereinsfest der 60 Veldener Vereine gegeben, welches er nicht besucht habe. Auch heute noch unterstützt er den Heimatverein als Zeremonienmeister und ist sowohl beim Motorradclub oder auf den Festen des Reit- und Rennvereins aktiv. 

Ein großes Herz für soziale Bedürfnisse
Sein großes Herz sei auch bis nach Nowosibirsk bekannt. Im Freundeskreis Landshut-Novosibirsk, der die über 30-jährige Partnerschaft der beiden Landkreise begleitet, ist Gerhard Babl nunmehr seit vielen Jahren stellvertretender Vorsitzender und begleitete dort zahlreiche soziale Projekte. Auch unterstützte und begleitete er bis zuletzt in seiner Freizeit Reisegruppen und beherbergte Lehrende und Studierende. Er glaube noch immer daran, dass dieser Beitrag zur Völkerverständigung ein wichtiger Beitrag für den Frieden sei. Was für ein Renomée er in der Region habe, sei Müller immer wieder bewusst geworden, wenn sie mit ihm dort unterwegs gewesen sei – immer wieder sei er von den Bewohnern erkannt und angesprochen worden.  

Zum Ausgleich der vielen Arbeit werkle er mit seiner Frau gerne im Garten, bastle an Autos, wie an seinem VW Bully und sorge bei den Eberspointer Hofsängern und dem Bürgermeisterchor für den richtigen Ton.
So vielfältig wie im gesellschaftlichen und beruflichen Leben – Babl hatte als technischer Angestellter bei der ELDRA gearbeitet – sei auch sein Einsatz in seiner Partei, der SPD gewesen: „Du warst 22 Jahre stellvertretender Kreisvorsitzender und sowohl meine Vor-Vorgängerin Christel Engelhard als auch ich konnten uns immer auf Dich und Deine Unterstützung verlassen“, bedankte sich Ruth Müller. Als uns im 2007 der Kreisvorsitzender überraschend zurückgetreten sei, habe er damals ganz pragmatisch gesagt: „Wegen oana Staudn verreckt koa Goaß“. Gleichzeitig habe er dafür plädiert, dass Müller das jetzt mal „kurzfristig“ übernehmen solle und man dann ja weitersehen werde, erinnerte sich die SPD-Kreisvorsitzende unter dem Schmunzeln der Zuhörer. Aber sie wurde auch gleich wieder ernst: „Denn wenn Gerhard Babl sage: „Melde Dich, wenn Du was brauchst“ – dann könne man sich darauf verlassen, dass er wirklich da sei. So sei er noch heute ein hochgeschätztes Mitglied im SPD-Kreisverband und mache das, was er auch im Kreistag über viele Jahre zuverlässig getan habe – die Kassenprüfung. „Danke für alle Unterstützung für mich persönlich, für die SPD und in der Kommunalpolitik“, schloss Müller ihre Dankesrede. 

Dankbare Erinnerung an über 50 Jahre SPD-Mitgliedschaft
SPD-Vorsitzender Michael Koch und Kassier Michael Kreisel überreichten Gerhard Babl nun die Willy-Brandt-Medaille. Der so Überraschte fand auch schnell seine Sprache wieder und erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Willy Brandt – im Jahr 1968 in einem Hotel im Bayerischen Wald, wo er als junger Bundeswehrsoldat während eines Besuchs des zukünftigen Bundeskanzlers im Einsatz war. Kurz darauf sei er in die SPD eingetreten, habe in Vilsbiburg in der Partei mitgewirkt und dann den SPD-Ortsverein Velden gegründet und hier nicht nur Parteigenossen, sondern Freunde für´s Leben gefunden, wie beispielsweise Martin Schuster und Ernst Holler. Er dankte auch seiner Frau Hedwig für die Unterstützung und Begleitung in den vielen Jahrzehnten seines politischen und ehrenamtlichen Lebens. „Unsere Kinder haben uns oft gefragt, warum wir eigentlich nie grillen“, erinnert sich Babls Frau Hedwig lachend an die besonders aktive Zeit von Gerhard Babl als Bürgermeister. „Aber eigentlich waren wir ja an jedem Wochenende im Sommer mindestens bei einem Grillfest eingeladen“.

Zu dieser besonderen Auszeichnung gratulierten auch der stellvertretende Landrat Sebastian Hutzenthaler, die Vilsbiburger Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, der Dingolfinger Kreisvorsitzende Dr. Bernd Vilsmeier, Stadträtin Anja König und ehemalige Bürgermeisterkollegen wie Franz Göbl aus Buch a. E. oder Karl Rannow aus Wörth.