Vor 95 Jahren: SPD setzt Frauenwahlrecht durch

Allgemein

Am Anfang stand höhnisches Gelächter

Die SPD erinnert an das vor 95 Jahren eingeführte Frauenwahlrecht

Die Herren der konservativen Parteien fanden es einigermaßen lustig, als sie zum ersten Mal in der Weimarer Nationalversammlung die Anrede „Meine Damen und Herren“ vernahmen. Das Protokoll vermerkt jedenfalls Heiterkeit, doch die SPD-Abgeordnete Marie Juchasz fuhr unbeirrt fort: „Was die Regierung getan hat, war eine Selbstverständlichkeit. Sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“ Die SPD-Kreisvorsitzende Ruth Müller, MdL bezeichnet den 19. Januar 1919, als rund 20 Millionen Frau in Deutschland zum ersten Mal ihr Wahlrecht ausüben durften, als historischen Tag. Als einzige Partei im Deutschen Reich habe die SPD das Frauenwahlrecht als eine Hauptforderung im Programm gehabt – und zwar seit dem Parteitag von Erfurt im Jahr 1891. Unter Bundeskanzler Willy Brandt sei schließlich die Gleichstellung von Mann und Frau im Ehe- und Familienrecht Wirklichkeit geworden.

„Gut, dass ich als Frau in der SPD bin!“ Dies fügt die SPD-Landratskandidatin Christel Engelhard zu diesem geschichtlichen Aspekt an. Ansonsten kenne sie eigentlich nur sozialdemokratische Politik gemeinsam mit den Männern in guter Partnerschaft und gegenseitiger Unterstützung und in einem normalen, rivalisierenden Wettbewerb. Engelhard weist aber doch darauf hin, dass sie als SPD-Kreisvorsitzende bei der Wahl im Jahr 1996 zum ersten Mal eine "Reißverschlußliste" eingeführt habe. Die Bezeichnung alternierende Liste Frau/Mann klinge ihr allerdings angenehmer im Ohr.


Bildunterschrift: Als Forderung der Sozialdemokraten hat es vor mehr als hundert Jahren angefangen. Heute stellt die Partei auf ihrer Kreistagsliste ein Drittel Frauen.

 

Homepage SPD Landkreis Landshut